«Ich hoffe, dass noch mehr Firmen offen für Teilzeitarbeit werden»
Als sie Mutter wurde, konnte Ramona Vögeli ihr Arbeitspensum reduzieren. Die Malerin ist froh, dass sie Beruf und Familie kombinieren kann.
Veröffentlicht am: 28. Mai 2021
«Ich habe mich sehr gefreut, wieder arbeiten zu gehen», sagt Ramona Vögeli. Anfang Mai ist sie aus dem Mutterschaftsurlaub zurückgekehrt und arbeitet jetzt zwei Tage pro Woche als Kundenmalerin. «Das gibt Abwechslung zum Familienalltag», sagt die frischgebackene Mutter. Ausserdem bleibe sie so mit einem Bein in der Berufswelt. «Das ist auch ein gutes Gefühl.»
Eigentlich wäre sie in der ersten Zeit zwar gerne «100-Prozent-Mami» gewesen, erklärt die 30-jährige. Da in dieser ersten Lebensphase so viel passiere mit dem Kind. Aber finanziell reiche es nicht. Durch ihre Teilzeitstelle hätten sie und ihr Mann etwas mehr Einkommen und sie könne auch in die Altersvorsorge einzahlen. Während Ramona Vögeli arbeitet, betreuen die Grosseltern den 6-monatigen Bub.
Seit 2013 arbeitet die Malerin bei Maler Stutz AG. Schon früh kündigte sie ihren Familienwunsch an. Damals hiess es, vielleicht sei Teilzeit dann möglich. Als es soweit war, reichte ein kurzes Gespräch, um für die Zeit nach dem Mutterschaftsurlaub eine 40%-Stelle zu vereinbaren. Ramona Vögeli ist froh darum. Sie vermutet, dass es sonst schwierig gewesen wäre, eine entsprechende Stelle zu finden. «Gerade in den Baubranchen hört man nicht, dass Teilzeit willkommen ist.» Sie habe jedenfalls noch nie ein Stelleninserat für eine Malerin 40-50% gesehen.
Wenn eine Teilzeitstelle als Malerin nicht möglich gewesen wäre, hätte sie in einem anderen Beruf etwas gesucht. Oder versucht, als Tagesmutter zu arbeiten, da sie auch eine Ausbildung zur Spielgruppenleiterin hat.
Teilzeitarbeit sei wichtig, findet Ramona Vögeli. «Es gibt den Leuten die Möglichkeit, das Leben so zu gestalten, wie es einem gefällt.» Mit Teilzeitarbeit könne man eine Familie gründen und trotzdem im Erwerbsleben bleiben. Eine Weiterbildung mit der Arbeit kombinieren. Oder auch einfach mehr Freizeit haben. «Dadurch hat man mehr Freude am Leben und geht auch lieber arbeiten», so die Malerin, die an ihrer Arbeit den Kundenkontakt, das selbständige Schaffen und das Gestalten mag. Diese Freude nütze auch den Unternehmen, ist Ramona Vögeli überzeugt. «Ich hoffe, dass noch mehr Firmen offen für Teilzeitarbeit werden.»
Teilzeitförder-Unternehmen
Die Maler Stutz AG aus Luzern beteiligt sich an den Teilzeitförderprojekten.